Kronprinz Wilhelm

von Thorsten Totzke

Kronprinz Wilhelm
Sammlung Thorsten Totzke

Das zweite Schiff der Kaiser-Klasse lief am 30.03.1901 in Stettin vom Stapel.

Nur 5 Monate später wurde das Schiff am 29.08.1901 an den Norddeutschen Lloyd abgeliefert.

Vor der offiziellen Jungfernfahrt fuhr der Kronprinz noch eine Sonderfahrt nach Bergen und Edinburgh, die vom 07.09.1901 bis zum 11.09.1901 dauerte.

Kronprinz Wilhelm
Sammlung Thorsten Totzke

Die offizielle Jungfernreise von Bremerhaven nach New York startete dann am 17.09.1901.

Ende November 1901 trifft die Kronprinz Wilhelm in New York ein und übergibt ihre Ladung.

Auf dieser Fahrt befand sich nämlich der weltberühmte Hope Diamant an Bord.

Passagiere gehen an Bord
Sammlung Thorsten Totzke

Im April 1902 machen Kaiser Wilhelm und Kronprinz Wilhelm eine Kurzreise an Bord in die Nordsee.

Am 23.05.1902 wird die Kronprinz Wilhelm von einer großen Welle getroffen.

Kronprinz Wilhelm
Sammlung Thorsten Totzke

Die beiden Seemänner Otto Zielke und Bernhard Havehorst wurden über Bord gespült.

Obwohl sofort Rettungsringe geworfen wurden konnten nach 2 Stunden Suche keine Hinweise auf die beiden gefunden werden.

Vom 10.09.1902 bis 16.09.1902 überquerte die Kronprinz Wilhelm in nur 5 Tagen 11 Stunden und 57 Minuten bei einer Durschnittsgeschwindikeit von 23,09 Knoten den Atlantik in Westrichtung.

Das bedeutete das Blaue Band für die Kronprinz Wilhelm.

Kronprinz Wilhelm
Sammlung Thorsten Totzke

Nur drei Wochen später, am 08.10.1902 kollidiert die Kronprinz Wilhelm im englischen Kanal mit dem britischen Frachter Robert Ingham.

Die Robert Ingham sinkt und reißt zwei Opfern mit in die Tiefe.

Post befördert mit der Kronprinz Wilhelm
Sammlung Thorsten Totzke

Vier Monate später war die Kronprinz Wilhelm bereits in die nächste Kollision verwickelt.

Am 11 Februar 1903 kollidierte sie beim Verlassen von Southampton mit der Briton.

Im Dezember verspätet sich die Kronprinz Wilhelm in New York um einen Tag.

Passagiere an Deck
Sammlung Thorsten Totzke

Am 24.12.1903 läuft sie in New York ein, nachdem sie auf der Überfahrt ihren Backbordpropeller verloren hatte.

Als die Kronprinz Wilhelm am 27.06.1905 aus New York ausläuft ist Colonel John Jacob Astor mit seiner Frau an Bord.

Astor ist einer der reichsten Männer der Welt und kommt nur 7 Jahre später beim Untergang der Titanic ums Leben.

Bei der Ankunft in New York am 25.09.1906 hat die Kronprinz Wilhelm einen Dauergast an Bord der Kaiser-Klasse.

Colonel John Jacob Astor trifft, mal wieder, mit seiner Frau in New York ein.

Kronprinz Wilhelm
Sammlung Thorsten Totzke

Am Montag, den 08.07.1907 rammt die Kronprinz Wilhelm einen Eisberg.

Dabei entstand dank der schnellen Reaktion der Besatzung aber kein großer Schaden.

Einiges Eis fällt auf das Vordeck und der Rumpf hat einige Dellen und Kratzer.

Prinz Heinrich geht an Bord
Sammlung Thorsten Totzke

Im März 1908 war dann mal wieder Kollisions- Zeit. Am 18.03. wird die Kronprinz im Nebel von der Crown of Castile gerammt.

Nach Kriegsausbruch läuft die Kronprinz Wilhelm am 03.08.1914 um 19:30 von New York aus.

Drei Tage später trifft sie sich mit der SMS Karlsruhe.

Nun wird die Kronprinz Wilhelm als Hilfskreuzer in Dienst gestellt.

Rauchsalon 1. Klasse
Sammlung Thorsten Totzke

Ausgerüstet mit zwei 8,8 cm Geschützen und einem Maschinengewehr als Bewaffnung gehen 14 Mann der Karlsruhe als Militärischer Stab an Bord.

Das Kommando übernahm Kapitän Leutnant Thierfelder.

In der Zeit vom 06.08.1914 bis zum 10.04.1915 operiert die Kronprinz Wilhelm als Hilfskreuzer im Südatlantik.

Sie versenkte insgesamt 16 Schiffe mit 58.201 BRT.

Passagierliste mit John Jacob Astor an Bord
Sammlung Thorsten Totzke

Darunter am 20.09.1914 die Indian Prince, am 28.12.1914 die Hemnisphere, am 10.01.1915 die Potaro und die Viscount Humphreys.

Dann wurde die Wilfried M. versenkt und am 14.01.1915 wird die Highland Brae gekapert.

Die Crew wird an Bord der Kronprinz genommen und die Highland Brae wird längsseits genommen.

Speisekarte zu Ehren der Anwesenheit des Kaisers Wilhelm II.
Sammlung Thorsten Totzke

Nachdem alle Fracht und alles Brauchbare umgeladen wurde,versenkte man die Highland Brae am 31.01.1915.

Am 03.02.1915 versenkt die Kronprinz dann noch das Segelschiff Sumatra und kurz darauf die Goudaeloupe.

Nach 8 Monaten Handelskrieg auf See ohne einen Hafen anzulaufen, stellten sich im April 1915 Mangelerscheinungen bei der Besatzung ein.

So entstand der Verdacht auf Skorbut aufgrund der fehlenden frischen Lebensmittel.

Kronprinz Wilhelm
Sammlung Thorsten Totzke

Der Rumpf war derart bewachsen, das die Geschwindigkeit stark gedrosselt wurde.

Kapitän Leutnant Thierfelder beschließt daher, das Schiff in einem amerikanischen Hafen zu internieren.

Nach der Rekordzeit von 251 Tagen auf See lief das Schiff am 10.04.1915 in Newport News ein und wurde interniert.

Kronprinz Wilhelm
Sammlung Thorsten Totzke

Hierzu musste noch einmal ein Durchbruch gewagt werden.

Britische Kriegsschiffe hatten vor der Chesapeake Bucht an der Ostküste der USA einen Kordon vor der Einfahrt in die Bucht gebildet.

Am Abend lief das Schiff in völlig desolatem Zustand in Newport News ein.

Hilfskreuzer Kronprinz Wilhelm
Sammlung Thorsten Totzke

Zwei Jahre später - am 06.04.1917- wurde die Kronprinz Wilhelm vom US Shipping Board beschlagnahmt und zwei Monate später am 09.06.1917 als US Navy Transporter Von Steuben in Dienst gestellt.

1919 ist der Kriegseinsatz der von Steuben beendet und das Schiff ging zurück an das US Shipping Board.

Am 07.08.1920 sollte das Schiff an F. Eggena in New York als Ausstellungsschiff verchartert werden.

Eine Umbenennung in UNITED STATES war vorgesehen.

Das Projekt wurde jedoch nicht ausgeführt.

1923 ging die von Steuben zum Abwracken an Boston Iron & Steel Metal Co. und wurde in Baltimore verschrottet

von Steuben
Sammlung Thorsten Totzke