Norddeutscher Lloyd

von Thorsten Totzke


Brief von F. Missler dem Generalexpedienten des NDL von 1891
Sammlung Thorsten Totzke

Der Norddeutsche Lloyd (auch Lloyd oder NDL genannt) wurde am 20. Februar 1857 in Bremen gegründet.

Gründer dieser überaus erfolgreichen Gesellschaft war Hermann Heinrich Meier, der es schaffte, in den besten Häusern Bremens ein Kapital von 3 Millionen Talern zur Gründung des NDL aufzutreiben. Zweck dieser neuen Reederei war es, eine regelmäßige Dampfschiffahrtsverbindung zwischen Europa und Amerika herzustellen.

Es wurden 4 Schiffe geordert, die die Namen Bremen, NewYork, Hudson und Weser tragen sollten und somit gleich das Ziel der neuen Gesellschaft zeigen sollten.

Am 19. Juni 1858 richtet der NDL mit dem Dampfer Bremen einen Verkehr zwischen Bremerhaven und New York ein.


Brief von F. Missler dem Generalexpedienten des NDL von 1895
Sammlung Thorsten Totzke

Bereits 1867 verfügte der NDL über 8 Passagierdampfer, die im selben Jahr 15116 Passagiere über den Atlantik beförderten.

Einige Jahre später, im Jahr 1885, eröffnet der Lloyd eine Reichspostdampfer-Linie nach Ostasien. Im Jahr 1892 übernimmt Dr. Heinrich Wiegand die Leitung des NDL.

Mit der Kaiser Wilhelm der Große stellt der NDL 1897 den ersten Vierschornsteindampfer in Dienst. Mit diesem Schiff besitzt der Norddeutsche Lloyd nicht nur das größte Schiff der Welt, sondern auch noch das schnellste.


Verwaltungsgebäude des NDL in Bremen
Sammlung Thorsten Totzke

Nur 6 Jahre später bekam die Kaiser Wilhelm der Große einen "großen" Bruder. Die Kaiser Wilhelm II wurde vom Lloyd in Betrieb genommen.

Als im Dezember 1910 die Kaiser Wilhelm der Große auf der Fahrt nach New York ihre Backbordschraube verloren hatte, war der NDL Tagesgespräch aufgrund der Tatsache das Kapitän Polack das Schiff trotz dieses Mankos sicher in den Hafen von New York brachte.


Haupttreppe im Verwaltungsgebäude des NDL in Bremen
Sammlung Thorsten Totzke

Der 10-millionste Passagier reiste 1913 auf einem Lloyd-Schiff.

Mit dem Dampfer Columbus nahm der Lloyd 1924 das größte und schnellste Schiff der deutschen Handelsflottein nach dem ersten Weltkrieg in Dienst.

Nur 5 Jahre später holte die Bremen das Blaue Band wieder nach Deutschland und wurde zusammen mit der Europa zum Symbol für die goldenen zwanziger Jahre.


Brief von der NDL Vertretung in Dresden 1905
Sammlung Thorsten Totzke

Nach dem zweiten Weltkrieg mußte auch der Lloyd wieder von vorne anfangen. Außer einer Handvoll Seebäderschiffen ist ihm nichts geblieben.

1954 nimmt der NDL den Passagier-Liniendienst nach New York wieder auf.


Aktie des NDL
Sammlung Thorsten Totzke

In den 60er Jahren hatte der Lloyd mit der Europa und der Bremen wieder zwei große Schiffe im Nordatlantikdienst.

Durch die fallende Nachfrage wurden diese aber immer öfter für Kreuzfahrten eingesetzt.

Am 1. September 1970 erfolgte die Fusion der Hapag und des Norddeutschen Lloyd zur Hapag-Lloyd AG rückwirkend zum 1. Januar 1970.


Die Bremen und Europa treffen sich in New York
Sammlung Thorsten Totzke

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