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Kraft durch Freude | ![]() |
von Thorsten Totzke
Speisekarte der KDF
Sammlung Thorsten Totzke
"Ich will, daß dem Arbeiter ein ausreichender Urlaub gewährt wird und alles geschieht, um diesen Urlaub sowie seine übrige Freizeit zu einer wahren Erholung werden zu lassen. Ich wünsche das, weil ich ein nervenstarkes Volk will, denn nur allein mit einem Volk, das seine Nerven behält, kann man wahrhaft große Politik machen."
Die Oceana in Venedig
Sammlung Thorsten Totzke
Nach dieser Willenserklärung Adolf Hitlers handelte Dr. Robert Ley, als er am 01. Juli 1933 erstmals die Gründung einer gewaltigen Freizeitorganisation ankündigte.
Zwei Monate später gab Robert Ley im Rahmen eines Kongresses der Deutschen Arbeitsfront (DAF) erste Einzelheiten über die beabsichtigte Gründung bekannt und wieder zwei Monate später am 27 November 1933 gründete Dr. Robert Ley im Festsaal des preußischen Staatsrates die Freizeitorganisation "Nach der Arbeit", die später den Namen "NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude" erhielt.
Die Gustloff im Bau
© Thorsten Totzke
Schirmherr der NS-Gemeinschaft war Adolf Hitler persönlich. Bei der Gründung waren unter anderem auch der Führerstellvertreter Rudolf Heß und der Minister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Josef Goebbels anwesend.
Speisekarte der KDF
Sammlung Thorsten Totzke
Die NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude wurde in zehn Ämter unterteilt, nämlich das Amt für Ausbildung, das Amt für Propaganda, das Amt für Schönheit der Arbeit, das Amt für Volkstum und Heimat, das Organisationsamt, das Sportamt, das Schatzamt, das Presseamt, das Amt für Selbsthilfe und Siedlung und natürlich das Amt für Reisen, Wandern und Urlaub.
Die Leitung des Amtes für Reisen, Wandern und Urlaub übertrug Ley Ende 1933 seinem Parteigenossen Bodo Lafferenz.
Tauziehen an Deck der Oceana
Sammlung Thorsten Totzke
Schon bei der Gründung kündigte Robert Ley an: "Jeder Arbeiter und Angestellte soll nach dem Willen des Führers mindestens einmal im Jahr an einer preiswerten KDF-Reise teilnehmen können. Er soll dabei nicht nur die schönsten deutschen Urlaubsgebiete erleben können, sondern auch Seereisen ins Ausland."
Kapitän Bertramm und Bordsprecher Wulff begrüßen Passagiere auf der Gustloff
Sammlung Thorsten Totzke
Doch schon Anfang 1934 erkannte er, daß es schwierig mit den KDF-Seereisen wurde. Es gab zwar ausreichend Schiffe, jedoch entsprechen diese nicht den Vorstellungen des Einparteienstaates, da diese Schiffe alle mehrere Klassen haben.
Nun erkannte Dr. Ley, daß es nötig war, eigene der DAF gehörende KDF-Schiffe zu bauen. Bis dies passieren konnte, wurden erst einmal Schiffe, wie zum Beispiel die Monte Olivia, die Dresden, die St. Louis, die Oceana, die Stuttgart, die Berlin, Sierra Morena und die Sierra Cordoba gechartert und zum Teil später auch gekauft.
Speisekarte der KDF
Sammlung Thorsten Totzke
Die Sierra Morena wurde am 20. Juli 1934 von Dr. Ley persönlich unter ihrem neuen Namen Der Deutsche in Dienst gestellt.
Im Mai 1936 wurden dann in Hamburg auf den Werften von Blohm & Voss und der Howaldtswerke Deutsche Werft AG die Kiele für die ersten (und einzigen) beiden KDF-Neubauten Wilhelm Gustloff und Robert Ley gelegt.
Die Gustloff wurde im März 1938 in Dienst gestellt und die Robert Ley genau ein Jahr später im März 1939.
Der erste Auftrag der Robert Ley war es, zusammen mit allen anderen Schiffen der KDF-Flotte, im März 1939 den Luftwaffenverband der Legion Condor, der im spanischen Bürgerkrieg gekämpft hatte, in die Heimat nach Hamburg zurückzubringen.
Fahrkarte der Gustloff
Sammlung Thorsten Totzke
Mit dem Beginn des zweiten Weltkrieges am 1 September 1939 endete die Aufgabe der NS-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" abrupt. Es gab keine Seereisen mehr und auch keine Bahnreisen. Die NS-Gemeinschaft fand 1942 noch einmal kurzzeitig ein Betätigungsfeld, als sie vorübergehend 150.000 Werktätige aus der Rüstungsindustrie in DAF Erholungsheime schickte.
1943 wurde das Volksbildungsamt aus dem Bereich der NS Gemeinschaft ausgegliedert.
Mit der Kapitulation Deutschlands 1945 und dem Ende der Naziherschaft endete auch die Deutsche Arbeitsfront und mit ihr die Nationalsozialistische Arbeitsgemeinschaft "Kraft durch Freude"