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Canadian Pacific Railroad | ![]() |
von Thorsten Totzke
Pier der CPR in Vancouver
Sammlung Thorsten Totzke
Im Sommer 1880 trafen sich in Ottawa James Jerome Hill, Donald Smith, Duncan McIntyre und George Stephen, um Details eines Vertrags zu besprechen, mit dem der Bau einer transkanadischen Eisenbahn geregelt werden sollte. Außerdem sollte besprochen werden, wie die Regierung zur Unterstützung dieses Projekts gewonnen werden könnte.
Dieser Vertragsentwurf wurde am 15. Februar 1881 durch einen Parlamentsbeschluss genehmigt. Durch den Vertrag wurde die CPR unter anderem autorisiert "...an jedem Punkt und an allen Endstationen Docks, Werften, Kaianlagen, Schiffe und Piers zu unterhalten...sowie zum Transport von Handelsgütern und Passagieren auf jedem schiffbaren Gewässer, das die Canadian Pacific Railway erreichen oder zu dem sie eine Verbindung herstellen konnte, Dampfschiffe oder andere Schiffe zu erwerben, zu besitzen, zu chartern und zu betreiben".
Zwei Tage später hält die Canadian Pacific Railroad Company ihre erste Sitzung ab.
Montcalm
Sammlung Thorsten Totzke
Am 07. November 1885 wurde der letzte Schienennagel eingeschlagen und die transkanadische Eisenbahnstrecke fertig gestellt. Am 28. Juni 1886 startete der erste reguläre Passagierzug in Montreal und fuhr in etwas mehr als 5 Tagen quer durch Kanada nach Port Moody.
Schon 2 Jahre vor dieser Fahrt bestellte die Canadian Pacific 3 neue Schiffe (Alberta, Athabaska, Algoma) von jeweils rund 3.000 BRT, um einen Schiffsdienst auf dem Lake Superior zu beginnen, an dem die Strecke entlangführt.
Die Alberta und die Athabaska wurden jahrelang in diesem Dienst eingesetzt. Die Algoma ging 1885 in einem Sturm unter, wobei 48 von 64 Menschen an Bord starben.
Montrose
Sammlung Thorsten Totzke
1886 charterte die Canadian Pacific eine hölzerne Bark von 800 BRT mit dem Namen W.B. Flint, um damit auf dem Pazifischen Ozean zwischen Yokohama und Port Moody eine Frachtlinie einzurichten. Auf ihrer ersten Fahrt vom 19. Juni bis 27. Juli 1886 beförderte die W.B. Flint dabei insgesamt 17.430 Kisten Tee. Diese Fahrt war so erfolgreich, daß noch im selben Jahr 6 weitere Segelschiffe gechartert wurden, um Tee aus Ostasien nach Port Moody zu bringen.
Die Canadian Pacific ließ die Eisenbahnstrecke noch im selben Jahr bis nach Vancouver legen und baute dort einen 1.000 Fuß langen Kai. 1887 kaufte die CPR die Parthia und die Abyssinia der Cunard Line und charterte außerdem noch von W.G. Pearce in Glasgow die Batavia. Nun konnte der Frachtdienst mit Dampfschiffen noch erfolgreicher weitergeführt werden.
Writing Room Cabin Class auf der Montrose
Sammlung Thorsten Totzke
Aufgrund dieser Erfolge konnte die CPR am 15 Juli 1889 einen 10 Jahresvertrag über die Übernahme des pazifischen Postdienstes von Halifax nach Vancouver und von dort weiter nach Yokohama, Shanghai und Hongkong unterschreiben.
Melita
Sammlung Thorsten Totzke
1891 konnten dann gleich 3 neugebaute Schiffe, Empress of India, Empress of Japan und Empress of China in Dienst gestellt werden.
Am 27 März 1903 übernahm die Canadian Pacific alle Schiffe der britischen Elder Dempster Line für 417.500 Pfund Sterling. Insgesamt waren es 15 Schiffe.
Diese Schiffe wurden auf der Strecke Liverpool - Kanada eingesetzt, wobei der Kurs über den Sankt Lorenz Strom führte. Trotz der Übernahme dieser 15 Schiffe wurden nur 1 1/2 Jahre später, am 14. Dezember 1904 bei der Fairfield Werft zwei neue Schiffe bestellt.
Diese Schiffe sollten die Namen Empress of Britain und Empress of Ireland tragen. Die Empress of Ireland sank am 29 Mai 1914 nach einer Kollision mit dem Kohlefrachter Storstad wobei Hunderte von Menschen sterben.
Am 01. Oktober 1915 übernahm die Canadian Pacific die Allan Line und die neue Gesellschaft trug nun den Namen Canadian Pacific Oceanservices Ltd. Dieser Name wurde am 08. September 1921 erneut geändert. Die Gesellschaft hieß nun Canadian Pacific Steamship Ltd.
Die Empress of Britain wird von einem deutschen U-Boot gestellt
Sammlung Thorsten Totzke
Nach dem ersten Weltkrieg stellte die Gesellschaft diverse Passagierschiffe in Dienst. Unter Anderem kaufte sie im Mai 1921 von der Cunard Line den ehemaligen deutschen Liner Kaiserin Auguste Victoria und stellte das Schiff unter dem Namen Empress of Scotland in Dienst.
Die Weltwirtschaftskrise Ende der zwanziger Jahre brachten es mit sich, dass sich die Empress of Scotland nicht mehr wirtschaftlich einsetzen ließ. Im Oktober 1930 wurde das Schiff zum Abwracken verkauft. An Bord wurde noch ein Wohltätigkeitsball veranstaltet und eines Morgens stand das Schiff plötzlich in hellen Flammen. Die Feuerwehr konnte nichts mehr ausrichten und das Schiff sank. Es wurde später gehoben und verschrottet.
Nach dem zweiten Weltkrieg stand die Reederei fast ohne Schiffe da. Lediglich die Empress of Scotland, die Duchess of Bedford und die Duchess of Richmond hatten den Krieg überlebt.
Empress of Scotland
Sammlung Thorsten Totzke
Die Duchess of Richmond wurde im Mai 1946 am Clyde renoviert und eröffnete im Juli 1947 unter ihrem neuen Namen Empress of Canada den neuen Passagierdienst der Canadian Pacific.
Ihr folgte im September 1948 die ebenfalls renovierte Duchess of Bedford unter ihrem neuen Namen Empress of France und zu guter Letzt folgte die Empress of Scotland im Mai 1950.
Montcalm, Montrose, Montclaire
Sammlung Thorsten Totzke
Die Empress of Canada war bereits 1953 in Liverpool ausgebrannt und zum Verschrotten verkauft worden. Als Ersatz hatte man die De Grasse von der French Line erworben, die im April 1953 als Empress of Australia in Dienst gestellt wurde. Allerdings wurde sie im Februar 1956 auch schon wieder verkauft.
Die Empress of Scotland wurde 1958 an die Hamburg Atlantik Line verkauft und nach großen Umbauten als Hanseatic in Dienst gestellt, während die Empress of France bis 1960 in Dienst blieb, um dann ebenfalls zum Abwracken verkauft zu werden.
In den 50er Jahren wurden mit der Empress of Britain, Empress of England und Empress of Canada drei Neubauten in Auftrag gegeben, um die alte Flotte zu erneuern.
Die Empress of Britain ging 1956 in Dienst und wurde 1964 an die Greek Line verkauft. Sie ist heute noch als MS The Topaz für Topaz International Shipping im Einsatz.
Empress of Ireland
Sammlung Thorsten Totzke
Die Empress of England ging 1957 in Dienst und wurde 1970 an Shaw, Savill & Albion verkauft und dort als Ocean Monarch in Dienst gestellt.
Die Empress of Canada zu guter Letzt wurde 1961 in Dienst gestellt und 1972 an die Carnival Cruise Lines verkauft und dort als Madi Gras in Dienst gestellt.
Viele Jahre und Namen später wurde sie im Dezember 2003 unter dem Namen Apollon zum Abwracken verkauft.
Mit dem Verkauf der Empress of Canada 1972 stellte die Canadian Pacific den Atlantik Passagierdienst ein und hat seitdem hauptsächlich Frachter in Dienst.